Reisen

 

Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.

Aurelius Augustinus 

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Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen.
Johann Wolfgang von Goethe

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Das Leben ist wie ein Fahrrad: Man muss in Bewegung bleiben um die Balance zu halten.
Albert Einstein

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Die eigentlichen Entdeckungsreisen bestehen nicht im Kennenlernen neuer Landstriche, sondern darin, etwas mit anderen Augen zu sehen.
Marcel Proust

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Die Reise und nicht das Ziel ist von Bedeutung.
T.S. Elliot

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Flußgebiete Tanzanias/ River Basins of Tanzania

 

Eine etwas andere Reise auf einen Kontinent der mir noch vollkommen fremd ist und den es zu erkunden gilt. Ich werde fünf Monate in Tansania verbringen und dort bei einem Projekt der GIZ im Wassersektor mitarbeiten und Feldforschung betreiben. Diesmal lass ich mein Rad daheim und nehm stattdessen Moskitonetz und Malaria-Tabletten mit. Es wird also keine Freizeitreise, dennoch werden viele kleine und große Abenteuer auf mich warten von denen ich euch erzählen will.

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 A new journey is waiting, a new continents and culture wants to be explored. I will live in Tanzania for five months and will be working at a project of a german development co-operation in the water sector duing fieldwork and research. My bike will stay in Germany but moscito protection and malaria pills will accompany me. This time the journey is not mainly for fun but for work as well. Still, I'm sure little and big adventure will awaite me and i'm happy to share my stories with you.

 

Das Projekt

Unterstützung der Entwicklung des Wassersektors/ Support to the Water Sector


Das Projekt der GIZ unterstützt die von der tansanischen Regierung eingeleiteten Reformen im Wassersektor durch Sektorpolitik- und Strategieberatung und Organisationsentwicklung. Meine Rolle darin würd sein, zu schauen wie die Wassernutzer auf lokaler Ebene in diesen Prozess mit einbezogen werden, in wie weit sie mit dem Projekt vertraut sind und wie man sie besser intergrieren kann. Dazu werd ich die erste Zeit in Dar Es Salaam verbringen, recherchieren und mich einlesen. In der zweiten Phase werd ich zu den unterschiedlichen Wassereinzugsgebieten fahren und mich mit der lokalen Bevölkerung unterhalten. Da mein Suahili nicht so gut sein würd, dass ich mich mit den Leuten über so wichtige Themen unterhalten kann, bekomm ich einen tansanischen Studenten an meine Seite.

 

Wer sich mehr für das Projekt interessiert klick einfach auf den Wassertropfen.

Support to the Development of the Water Sector

The project of the German Development Co-operation (GIZ) provides advice on water sector policy, strategies and organisational development to support reforms introduced by the Government of Tanzania. I will examine role and integraty of the local water users and give recommendations on how to better integrate them in the process. Therefore I stay in Dar Es Salaam for the first periode of my stay and do research. In the second periode I travel to the different river basins in Tanzania and collect informations and do interviews with the local people. A tanzanian student will be at my side to translate from Suahili to English.

 

If you want to know more about the program klick on the water drop!

Reisebericht/ Travel Diary

03/11/2013 - Dar Es Salaam

Nach einem Flugmarathon über London und Dubai bin ich Dienstag Nachmittag in Dar Es Salaam angekommen und gleich gings weiter zur Visumsbeantragung. Das ganze hat einer großen Gruppe von Chinesen etwas länger gedauert, weil alle hingekommen sind um hier Tansania zu arbeiten und es einige Probleme gab. Nach 2h hat ich mein Visum in der Hand und konnte endlich weiter. Ich wurde von Mbuli, einem unserer Fahrer, abgeholt und zu meinem Haus in Dar gebracht. Da es zur Hauptverkehrszeit, sogegen 17-18 Uhr war, hat der Weg von 20 min. am Ende 2 Stunden gedauert.

Meine WG ist sehr nett und super lustig. Alle kommen aus Deutschland und machen entweder ein Praktikum in der Deutschen Botschaft oder beim Goethe Institut oder arbeiten für die GIZ. Wir kochen immer zusammen ud auch sonst gibts uns fast nur im Paket. Das schöne an Dar ist, das es am Meer liegt und die meisten Party hier auch direkt dort gefeiert werden. Der Nachteil ist das feucht-tropische Klima, was dadurch hier antsteht und einen auch schwitzen lässt wenn man einfach nur rumsitzt. In den meisten Gebäuden gibts deshalb Klimaanlagen, die auf Tiefkühltemperatur eingestellt sind.

Das Praktikum hat bis jetzt noch nicht richtig angefangen, ich muss ein englisches Paper von einem vorherigen Praktikanten korrigieren. Das war meine Aufgabe bis letzten Freitag gewesen, zwischendurch waren Berater aus Deutschland hier, die sich die Situation vor Ort in den Flusseinzugsgebieten anschauen sollen. Ich durft mit einem mitgehen und bei den Interviews im Ministerium für Wasser dabei sein und hab ein paar wichtige Informationen mitnehmen können.

13/11/2013 - Tukuyu

Raus aus dem Einfluss der laermenden und unter Strom stehenden Stadt, hab ich Zeit mal ein paar Gedanken zum Leben in Tansania aufzuschreiben.

Dar Es Salaam…hoert sich schon sehr arabisch an und man findet so allerhand Einfluss hier. Ueber die Sprache, das Essen bis zur Kleidung ist die Stadt sehr muslimisch gepraegt. Man erkennt die Touristen mal abgesehen von der Hautfarbe an der nicht so angemessenen Kleidung fuer diese Kultur hier. Ob man nun bei 35 Grad lange oder kurze Hosen traegt ist vollkommen egal, schwitzen tut man trotzdem ob als Europaer oder Tansanier. Allen steht der Schweiss auf die Stirn geschrieben oder halt auf dem T-Shirt abgezeichnet.

Der zweitgroesste kulturelle Einfluss in Tansania kommt wohl aus dem Land Ganesha‘s. In jedem zweiten Restaurant bekommt man einen Hustenanfall vom beissenden Geruch herumschwirrender Gewuerze und indische Klaenge ertoenen aus den Lautsprechern. Die praktischen Transportmittel wie das Tuktuk gibt es hier auch, nur nennt man es hier Bayayi. Die kleinen Gefaehrte sind sehr praktisch in der Bekaempfung des ewigen Herumstehens im taeglichen Verkehrsaufkommen, denn sie fahren einfach auf den Buergersteigen entlang am Stau vorbei.

Ansonsten heisst die Lebensweisheit hier in Dar…pole pole…oder aber…hakuna matata. Pole pole kann auf die Geschwindigkeit des Verkehrs angewendet werden, in dem man mal gerne fuer zwei Stunden feststeckt oder aber auf die Geschwindigkeit der menschlichen Bewegungen die klimaangepasst sind. Wir hektischen Europaer kommen halt einfach durch unsere Gewohnheit schneller ins Schwitzen wohingegen die Tansanier noch frisch und froehlich aussehen. Anpassung ist also angebracht!

 

 

18/01/2014 - Mbeya

Soviel Zeit ist schon wieder vergangen und einige spannende Ereignisse sind geschehen. 

Ende November traf ich meine WG in Mbeya und wir sind nach Malawi gefahren um Maltes Visum zu erneuern und einfach mal was anderes zu sehen. Getroffen haben wir uns in Mbeya und dann gings mit dem DalaDala (kleine Busse mit ungeahntem Menschenvolumen) auf nach Chitimba zum verrueckten Sued-Afrikaner Willy und seiner netten Lodge direkt am Lake Malawi. Angekommen wurden uns gleich ganz stolz erzaehlt das sie grad eine schwarze Cobra getoetet hatten. Danach haben wir in jeder Ecke und unter jedem Bett dreimal nach geschaut. Am naechsten Tag sollte es hochgehen in die Berge zu einer Lodge mit fantastischem Ausblick. Doch in schon das kleinste unterfangen arten hier in einem Abenteuer aus. Unser auserkorenes gefaehrt war fuer die Steinverhaeltnisse auf der Strasse nich ausgelegt und so mussten wir einige Male laufen. Auf dem viertel des Wege flog uns das Kuehlwasser um die Ohren und der Fahrer musste von einem Dorf wasser holen damit wir weiter konnten. Auf der haelfte (dachten wir, war aber erst ein drittel) haben wir unser vierraedriges gefaehrt gegen unsere verkuemmerten beinchen eingetauscht. Es war unertraeglich warm aber wir wurden mit einer fantastischen sicht auf den Lake Malawi entschaedigt. Den naechsten Tag sind wir frueh zu einem Wasserfall gegangen, natuerlch mit einem richtigen Guide der sein revier sehr gut kannte…wufff. Gegen Mittag gings wieder runter und zurueck nach Tanzania. In Malawi waren die Menschen erfrischend anders, freundlicher, man konnte sich mit ihnen auf englisch unterhalten und der Verkehr bestand aus einer Hauptverkehrsstrasse auf der mehr Raeder wie Autos unterwegs waren. In Mbeya angekommen wollten wir mit dem Zug zurueck nach Dar. Natuerlich ging auch das nicht ohne Huerden vonstatten, zuerst wurde schon eins unserer vier reservierten tickets verkauft, man meinte zu uns danach es sei aber alles geregelt, dann hatte der Zug rund 12h verspaetung und am Ende hatte sich das mit dem Ticket doch nicht geregelt und wir standen vollkommen uebermuedet vor einem Schaffner, der einem das Leben nicht grad vereinfacht hat um es nett auszudruecken. Am Ende hatten wir unser Abteil und eine wunderschoene Fahrt durch die tansanische Vielfalt. Beim Halten des Zuges hatte man immer wieder die moeglichkeit den essensvorrat aufzustocken und das ganz ohne bewegung. Es wurden einem alle moeglichen dinge vor das Zugfenster gehalten.

 

Ueber Weihnachten und Neujahr gings mit einer Freundin, die ebenfalls bei der GIZ arbeitet, zu erst nach Arusha. Von dort aus wollten wir auf den Mount Meru, nateurlich kam wieder alles anders als geplant. Ein Tag bevor wir nach Arusha aufbrachen war ich beim Arzt und hab erfahren das ich mal wieder Amöben-Ruhr hatte und ich hatte mit der Aerztin ausgemacht den ersten Tag am Mount Meru ruhig angehen zu lassen. Ich denke sie ist davon ausgegangen das wir unsere Tour mit einem Guide und Traegern machten, taten wir aber nicht. Zwei Bergmaedels wie wir wollten das Vollpaket nicht und haben selber alles getragen und da man eh einen Ranger braucht der den Weg auch kennt ist ein Guide vollkommen ueberfluessig. Der erste Tag war leider nicht so unanstrengend wie gedacht, da die Sonne ordentlich schien, wir auf 2.000m anfingen und ueber 6h gelaufen sind und das mit 18kg auf dem Ruecken. Ich bin vollkommen entkraeftet in der Miriakamba Huette angekommen und hab die halbe Nacht nicht schlafen koennen, weil mein Bauch mir wahnsinnig zu schaffen machte. Ich musste am naechsten Morgen die schwere Entscheidung treffen wieder abzusteigen und zurueck nach Arusha zu fahren, weil ich mich kaum auf den Beinen halten konnte, geschweigen denn die 18kg weiter nach oben tragen konnte. Ich hab also Weihnachten in Arusha verbracht in einem Hostel it anderen Backpackers und war froh als ich Katrin (sie ist noch bis zum Gipfel gegangen) wiedergesehen hab. Danach gings dann fuer zwei Tage auf Safari zusammen mit zwei Maedels aus Daenemark. Zuerst fuhren wir zum Tarangire National Park, ein guter Start fuer eine Safari, weil dort nicth soviele Jeeps rumfuhren und man in Ruhe die Elefanten, Warzenschwein, Giraffen und Baboons beobachten konnte. Am Abend ging es weiter zum Rand einer Bergkette, von der aus man eine wunderschöne Sicht auf die aufgehende Sonne ueberm Lake Manyara NP hatte. Ma naechsten Tag gings zum Ngorogoro Krater, ein riesen großer Krater in dem sich ein unglaubliche Vielfalt an Tieren und Pflanzen angesammelt hat. Löwen lagen vor unserem Jeep im schuetzenden Schatten, Elefanten sind uns ueber den Weg gelaufen, Spitzmaulnashörner sind uns sogar zweimal ueber den Weg gelaufen, Herden an Gnuus, Zebras and Antilopen Standen in der Savanne und in dem Kratersee haben sich Flamingos getuemmelt. Ein Ort wie aus einem Traum, atemberaubend schön. Nur die Horden an komisch aussehenden Tieren, mit stahlartigem Panzer, vier runde Dinge welche zur Vorbewegung dienten und der Gestank der aus seinem Hinterrohr rauskam, war ein wenig zuviel und nervig ;)

Um uns das Geld für ein Hostel zu sparen, haben wir den naechsten Tag auf dem Kilimanjaro Airport in schönen Ledersesseln (es gibt schlimmeres) übernachten und unseren Kocher schön vorm Airport gebäude rausgeholt und uns Nudeln mit Tomatensauce gekocht. Hat keinen Menschen interessiert :)

Kleine Übersicht über die NP und Mount Meru
Kleine Übersicht über die NP und Mount Meru

27/01/2014 - Mpanda

Neujahr auf Zanzibar war eine ganz andere und sehr eindrucksvolle Erfahrung. Es liegt ne zwei Stunden Faehrfahrt von Dar Es Salaam entfernt und doch ist es eine komplett andere Welt. Sehr viele Frauen laufen dort mit Burka durch die Strassen, alles ist ein wenig enger und die Verzierden erinnern an den arabischen Einfluss. Stone Town ist ein kleiner Stadtteil von Zanzibar Town und eine Attraktion fuer sich. Es macht wahnsinnig viel Spass durch die vielen kleinen Gassen zu schlendern und einfach mal zu schauen wo man rauskommt. Auf unserer Erkundungstour sind wir auf einen Hindutempel gestossen, ein wunderbares kleines Coffee House und auf eine von Touristen bevölkerte Hauptgasse mit vielen bunten Laeden. Neujahr haben wir schön abseits vom Trubel im Osten Zanzibars in der nähe von Bejuu, gefeiert und dazu ein kleines WG revival mit Katrin und Malte gehabt. Mit sovielen unterschiedlichen Eindruecken von Tanzanias Vielvalt gings am 2. Januar wieder zurueck nach Dar und in den Arbeitsalltag.

23/02/2014 - Dar Es Salaam

Oder eben auch nicht Arbeitsalltag. Ganze zwei Wochen nach der fantastischen Reise durch Tanzanias Norden durften Jesca, meine Arbeitskollegin, und ich in den Süden von Tanzania, nach Mbeya und Tukuyu. Dort haben wir Daten und Informationen gesammelt fuer unsere Reserach-Arbeit über die Integration der Wasser-Nutzer (Flusswasser) in dem neuen Wasserressourcenmanagement Plan der tanzanischen Regierung und die Anpassung an den Klimawandel. Da die Wasserverbraucher in der Naehe der Fluesse lebe und Farmer sind mussten wir zu Ihnen aufs Land rausfahren und haben dabei so einiges gesehen und erlebt. In der Region Mbeya ist grad Regenzeit und es gibt Tage in denen aus aus Kübeln gießt, wenn man dann mit dem Auto (auch 4x4) auf Straßen faehrt die grade erneuert werden, auf der einen Seite sind Sandhaufen aufgeschuettet und auf der anderen Seite ist die Straße zur Seite abfallend, ist es kein wunder das man schwierigkeiten hat. Doch die Busse und LKW waren schlimmer dran. Man konnte garnicht schnell genugt hinsehen, da waren sie schon im Graben gelandet. Am Ende musste wir umdrehen und es musste ein Krahn rangeschafft werden, der den Bussen aus dem Graben hilft. Als kleine Entschädigung sind wir auf dem Rückweg nach Mbeya durch den Katavi National Park gefahren und haben Krokodile, Hippos, Giraffen und Gazellen gesehen ganz kostenlos und ohne andere Touristen. Deshal mag ich den Sueden Tanzanias so sehr, er ist einfach noch nicht so weit erschlossen fuer die Touristen und kann die Natur noch genießen.

Die meiste Zeit haben jedoch in Mbeya verbracht, welches eine wunderschön bergige Umgebung hat. Ich konnte vom Haus aus loslaufen und in einem 3h Marsch oben auf dem 2600m hohen Loleza Peak stehen, natuerlich ist Regenzeit in die Sicht war leicht eingeschränkt. Eine mystische Stimmung da oben auf dem Gipfel. Danke an die Leute in Mbeya fuer eine wunderbare Zeit dort :)