Im September 2009 hatten wir uns entschlossen einen Bergtour zu machen und da wir nur 10 Tage Zeit hatten, entschlossen wir uns nach dem Vorbild Hannibals die Alpen von Norden nach Süden zu durchqueren. Ausgangspunkt unserer Wanderung war Oberstdorf. Eine Alpenüberquerung zu Fuß ist wie eine Berg- und Talfahrt der Gefühle, anstrengende, ab und zu nervenzereißende Aufstiege und stundenlange, nicht-endenwollende Abstiege in wunderschöner Berglandschaft. Ein unvergessliches und kaum in Worte zufassendes Abenteuer.

Wir haben uns für die Alpenüberquerung entschieden aus dem einen Grund der alle Alpinsportler in die Alpen zieht, die einzigartige Vielfalt der Berglandschaft. Man findet von der leicht zu besteigenden Glanderspitze (2512m) bis hin zu etwas anspruchsvollerer Wanderung auf die Seecharte (2599m) alles vor. Ein zweiter Grund war die Nähe zur Heimat und die damit verbundenen günstigen Anfahrtskosten, die wie gemacht für einen studentischen Geldbeutel schienen.

Wir haben uns also im September 2009 auf den Weg begeben und damit gerechnet ungefähr 10 Tage zu brauchen, dass wir am Ende in 7 Tagen in Merane angekommen sind hatte uns selbst ein wenig überrascht. Gestarte sin dwir mit dem Zug von Konstanz Richtung Obersdorf. In Obersdrof angekommen orientierten wir uns kurz und sind dann auf direktem Weg zum E5 Fernwanderweg aufgebrochen und sollten ihn bis Merane nicht mehr verlassen.

Der Fernwanderweg E5 geht quer durch Europa. Starten tut er in der Bretagne/ Frankreich und geht bis Verona/ Italien. Der Abschnitt von Oberstdorf nach Merane ist nur ein kurzes Stück des E5 über die Alpen dar. Doch braucht man für diesen Abschnitt kein alpines Geschcik oder alpine Ausrüstung. Allerdings stellt er hohe Anforderungen an die Kondition der Wandernden, mehrmals gilt es beispielsweise deutlich mehr als 1.000 Höhenmeter pro Tag zu überwinden. Auch Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und – wie im Gebirge sowieso selbstverständlich – eine adäquate Ausrüstung sollten vorhanden sein.